02.11.2016

Christos Tousis: Zeichnungen vom Rande Europas

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Auf Kreta gelandet, geht es zweimal durch die Berge Richtung Süden. Sobald die zweite Bergkette Richtung Meer abfällt, bleiben Alltagssorgen, Verpflichtungen und die Diskussionen daheim weit hinter einem zurück. Nach schier endlosen Kurven taucht es auf: Lentas, ein scheinbar aus der Zeit gefallenes kleines kretisches Dorf direkt am Meer. Auf den ersten Blick ein verlorenes Paradies voller herzlicher, gastfreundlicher Menschen. Familiäre Atmosphäre, einfache Unterkünfte, ein Dutzend Tavernen, ein kleiner Hausstrand und hinter dem Felsen in Form eines Löwen der weite Strand von
Dytiko. Niemand beklagt von sich aus die schwierige Situation in Griechenland. Es wird gelacht, gefeiert und nach ein, zwei Tagen stellt sich die Frage: War da noch etwas? Erst im längeren persönlichen Gespräch kommen die Sorgen der Menschen zur Sprache. Der Verlust von Arbeitsplätzen, die existentielle Bedrohung durch immer höhere Steuern, die fehlenden Perspektiven. Es bleiben nur das Hier und Jetzt, das gemeinsame Meistern der nicht änderbaren Tatsachen.

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Christos Tousis begann 1973 zu zeichnen. Seit 20 Jahren lebt und arbeitet er auf Kreta, in Athen und in Berlin. Es entstanden erste an Comics erinnernde Motive, Versuche, die Magie der Landschaft, des Ortes und der Menschen mit dem Zeichenstift einzufangen. So entstanden mit den Jahren tausende von Hand gezeichnete Karten, individuelle Erinnerungen,  von vielen Reisenden mit nach Hause genommen.

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Christos Tousis schaut hinter die Dinge, ist auf der Suche nach der Seele von Landschaft und Menschen, dokumentiert ihre Suche nach dem Glück.

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Dabei verliert er die menschliche Dimension nie aus den Augen. In den letzten zwei Jahren nimmt sich der Zeichner zunehmend übergreifenden Themen an. In seiner ganz eigenen Handschrift entstehen Motive, die berühren.

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So folgen Ausstellungen in Essen und Berlin, die wiederum Inspiration und Motivation für weitere Arbeiten mit sich bringen. Im Oktober diesen Jahres konnten wir Christos Tousis für die Ausstellung auf dem Olivenölfest 2017 gewinnen. Vom 5.-7. Mai 2017 werden seine Arbeiten im Keller des Weingutes Wick zu sehen sein. Doch nicht nur das.

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Der Künstler wird am Samstag und Sonntag auch vor Ort zeichnen. Eine einmalige Gelegenheit, ein Motiv von ihm für kleines Geld zu erstehen. Natürlich stehen auch seine großformatigen Zeichnungen zum Verkauf. Wir nehmen das zum Anlass, Kreta generell ins Zentrum des kommenden Events zu rücken. Neben Christos Tousis erwarten wir weitere Gäste aus der Region u.a. natürlich die Produzenten unseres Kreta-Olivenöls und den Imker unseres kretischen Thymian-Honigs. Auch das Geheimniss des kretischen Grappas, der nur auf Kreta Raki heißt, wollen wir lüften. Als wir nach Tagen intensiven Gesprächs, detaillierter Planung und herzlichen Begegnungen Lentas verlassen, werden wir mit handgeflücktem Tee, Honig, Raki, Zeichnungen und Schmuck reich beschenkt. Wir sind gerührt, fast beschämt. Diejenigen, die am wenigsten besitzten, sind oft die, die am meisten geben. Wir freuen uns auf das Treffen im kommenden Mai auf dem Olivenölfest in Zell im Zellertal.

Oliandi - Das Olivenölfest
Samstag und Sonntag, den 6. und 7. Mai 2017
11 - 18 Uhr in 67308 Zell im Zellertal
Vernissage zur Ausstellung
Freitag, den 5. Mai, 20 Uhr im Weingut Wick in Zell

2 Kommentare:

  1. Ich freue mich darauf!
    Herzliche Grüße
    Sabine

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  2. Wir freuen uns auch sehr, bei dieser Gelegenheit Christos wiederzesehen! Bis dann!

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